Sich dem Verlust des baukulturellen Erbes entgegenstellen, die Landschaften schützen und die Biodiversität retten: das sind die drei Ziele der von Pro Natura, BirdLife Schweiz, dem Schweizer Heimatschutz und der Stiftung Landschaftsschutz initiierten Initiativen. Alliance Patrimoine unterstützt diese Doppelinitiative und will damit insbesondere ein deutliches Zeichen setzen gegen die Verbauung der Landschaft und für den Schutz des baukulturellen Erbes. So soll unter anderen den Kantonen verbindlich vorgeschrieben werden, Baudenkmäler und Ortsbilder zu schützen.

Was fordert die Doppelinitiative?

Die Initiative „Gegen die Verbauung unserer Landschaft“ (Landschaftsinitiative) fordert:

zwischen Baugebiet und Nichtbaugebiet klar zu trennen;

das Bauen im Nichtbaugebiet zu bremsen;

Ausnahmen vorzusehen, wenn sie der Erhaltung von schützenswerten Gebäuden dienen oder die Gesamtlage vor Ort verbessern.

Die Initiative „Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft“ (Biodiversitätsinitiative) fordert:

die schutzwürdigen Landschaften, Ortsbilder, geschichtlichen Stätten sowie die Natur- und Kulturdenkmäler zu bewahren;

die Natur, die Landschaft und das baukulturelle Erbe auch ausserhalb der Schutzobjekte zu schonen;

die zur Sicherung und Stärkung der Biodiversität erforderlichen Flächen, Mittel und Instrumente zur Verfügung zu stellen;

die Schutzobjekte von gesamtschweizerischer Bedeutung sowie die von kantonaler Bedeutung zu bezeichnen.

Sie verankert das Prinzip der Interessenabwägung insofern, als für jeden erheblichen Eingriff ein überwiegendes Interesse vorliegen muss.

Eine Doppelinitiative zum Schutz des baukulturellen Erbes

Seit ihrer Gründung setzt sich Alliance Patrimoine für den Schutz des baukulturellen Erbes ein. Heute ist dieses Erbe, das massgebend zu unserem Identitätsgefühl beiträgt, gefährdet. Ausserhalb der Bauzonen wird rege gebaut – Landschaften, die die Schönheit unseres Landes ausmachen, werden zerstückelt und zerstört. Allein im Jahr 2018 wurden über 2'000 neue Gebäude im Nichtbaugebiet errichtet. Innerhalb der Bauzonen gibt es einen enormen Druck, den Schutz des baukulturellen Erbes zu schwächen. Diese Vorstösse gehen vor allem zulasten des ISOS, des Bundesinventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung. Das ISOS ist jedoch ein unverzichtbares Instrument, um die Qualität der Innenverdichtung zu gewährleisten.
 
Kurz: Die Doppelinitiative „Biodiversität und Landschaft“:

ermöglicht eine klare Trennung von Baugebiet und Nichtbaugebiet, indem das Bauen im Nichtbaugebiet gebremst wird.

verankert das Prinzip der Interessenabwägung, insbesondere um den Zweck der Bundesinventare wie des ISOS zu wahren.

verankert in der Verfassung das Prinzip, nach dem das baukulturelle Erbe sowie die Natur und die Landschaft auch ausserhalb der Schutzobjekte zu schonen sind, mit dem langfristigen Ziel, unsere Identität zu bewahren und Ressourcen zu erhalten.