Unser kulturelles Erbe macht uns zu dem, was wir sind. Unter kulturellem Erbe versteht man die Gesamtheit aller Kulturgüter: materielle Objekte, aber auch immaterielle Zeugnisse wie Sprache, Traditionen, Handwerks- oder Materialkenntnisse. Kulturgüter sind von archäologischer, geschichtlicher, literarischer, künstlerischer und wissenschaftlicher Bedeutung. Alliance Patrimoine konzentriert sich in ihren Tätigkeiten auf den Schutz des materiellen Erbes.

Die Berner Altstadt, der Klosterbezirk in St. Gallen, prähistorische Pfahlbauten, das Weinbaugebiet Lavaux, das Werk von Le Corbusier, der Monte San Giorgio, die Burgen von Bellinzona oder das Hospiz auf dem Gotthard sind individuelle Perlen und typisch Schweiz. Es sind bekannte Beispiele für ortsgebundene materielle Kulturgüter. Diese legen Zeugnis ab über unsere Kultur, Geschichte und Vorfahren – sie sind Gedächtnisstützen und Teil der Schweizer Identität. Aber auch moderne Werke werden Teil unseres Kulturguts, wie das KKL in Luzern oder die Therme Vals. Hinzu kommt eine Vielzahl an beweglichen materiellen Kulturgütern: archäologische Funde, Gemälde, Skulpturen, Bücher oder wissenschaftliche Manuskripte und Sammlungen sowie Werke beispielsweise von Jeremias Gotthelf, Alberto Giacometti und Pipilotti Rist.

Nebst dem materiellen umfasst unser kulturelles Erbe auch immaterielle Kulturgüter. Im Gegensatz zu den materiellen Kulturgütern verändert sich das immaterielle Erbe stetig. Es ist äusserst vielfältig und bezeichnet lebendige, über Generationen weitergegebene Traditionen und Praktiken, die einer Gemeinschaft ein Gefühl der Identität und der Kontinuität vermitteln. Zum immateriellen Kulturerbe gehören unter anderem Sagen und Märchen, Feste, traditionelle Handwerkstechniken, landwirtschaftliches Wissen und Kräuterheilkunde. Wir alle kennen genügend Beispiele: die Sage des «Willhelm Tell», die Lieder «Le ranz des vaches» oder «Es Burebüebli man i nid», die Luzerner Fasnacht, die Techniken der Schweizer Uhrenmeister, das Wissen um die Wirkung von Johanniskraut oder auch die Kunst eines gut gemachten Raclettes.